Wellensittiche: Das macht diese Tiere so besonders

18. Januar 2023

Eine der bekanntesten Vogelarten ist der Wellensittich. Das macht auch Sinn, denn im Gegensatz zu vielen anderen Vogelarten sind die farbenfrohen Sittiche extrem gutmütig, freundlich und wunderschön anzuschauen. Nur wenige Menschen wissen, dass Wellensittiche eigentlich zur Familie der Papageien gehören.

Erst nach und nach werden neue Farbschläge entdeckt

Das erste Mal, dass die heute so beliebten Tiere in Gefangenschaft gehalten wurden, war um 1840. Die farbenfrohen Vögel wurden zunächst in England eingeführt, bevor sie nach ganz Europa verschifft wurden. Zahlreiche neue Farben, die zuvor bei dieser Art in freier Wildbahn nicht zu sehen waren, wurden erst erkannt, als die Massenvermehrung um das Jahr 1880 begann. In Belgien wurden zum ersten Mal Sittiche mit einer auffälligen himmelblauen Farbe gezüchtet. Auch die dunkelgrüne Färbung wurde erst nach dem Zweiten Weltkrieg gezüchtet. Zur gleichen Zeit gelang es einigen ehrgeizigen Züchtern, Vögel in den Farben weiß-blau, lila und kobaltblau zu züchten. Andererseits waren gelbe Vögel schon immer ein Teil der wilden Herden. Daher wurden diese Arten häufig direkt gefangen und nicht mühsam gezüchtet.

Wellensittiche haben ihren Ursprung in Australien

Die hübschen Vögel stammen ursprünglich aus Australien. Die gefiederten Tiere haben sich jedoch nicht auf den benachbarten Inseln wie Cartier Island und Christmas Island niedergelassen. Die Tiere sind auch heute noch zu finden, vor allem im Busch und in der Savanne. Wie bereits erwähnt, gab es den Wellensittich anfangs nur in wenigen Farbvarianten. Erst die selektive Zucht führte zur Entwicklung der extrem bunten Exemplare. Die Wellensittiche haben unter der anhaltenden Trockenheit in ihrem natürlichen Lebensraum sehr zu kämpfen. Der Körper der Tiere hat sich jedoch weiterentwickelt, weshalb die Vögel mehrere Tage ohne Wasser auskommen können. Dennoch sind die Vögel auch heute noch in Gefahr, weil sich das Wassermangelproblem verschärft. Das liegt vor allem daran, dass die australischen Landwirte immer mehr Wasservorräte abbauen und die Vögel so keinen Zugang zu alternativen Wasserquellen haben.

Die schlauen Tiere reisen in ihrem natürlichen Lebensraum nur in großen Gruppen. Die Sittiche brauchen den Schutz der Gruppe, weil sie so klein sind und daher leichte Beute für größere Raubtiere. Einzelne Tiere können sich auf diese Weise besser gegen Australiens gemeine Raubvögel verteidigen. Inzwischen weiß man, dass Wellensittiche es vorziehen, eine Krankheit länger vor ihren Haltern und Artgenossen zu verbergen. Das liegt vor allem daran, wie gefährlich die Wildnis für sie ist. Wenn ein einzelnes Tier wegen eines Mangels gemieden wird, kommt das der Todesstrafe gleich. Die Tiere sind eine Beute für Raubtiere außerhalb der Gruppe.

Ein Vergleich zwischen wilden und domestizierten Formen

Wie bereits erwähnt, wurde die optische Vielfalt der Wellensittiche selektiv erzeugt und kommt in der Natur nicht vor. Die Tiere waren ursprünglich grün mit gelben Masken und lila Punkten auf den Wangen und Barteln. Auch das Gewicht und die Größe haben sich verändert. Die heutigen domestizierten Tiere sind schwerer und etwas größer als ihre wilden Gegenstücke. Während in Gefangenschaft gezüchtete Exemplare bis zu 60 Gramm wiegen können, liegt das Gewicht der Wildform normalerweise bei etwa 30 Gramm.

Es gibt inzwischen verschiedene Zuchttypen

Moderne Wellensittiche, die von Laien oft fälschlicherweise als Rassen bezeichnet werden, gibt es in drei grundlegenden Zuchttypen. Hansi-Bubi, Halbstandard und Standard sind jedoch keine eigenständigen Rassen, sondern unterscheiden sich nur im Körperbau und in der Beschaffenheit des Federkleides. Die Analogie zu Hunde- oder Katzenrassen ist daher absurd. Im Allgemeinen sind es Mutationen, die die vielen Färbungen und Zuchtformen verursachen. Diese verändern die ererbten Eigenschaften der Tiere. Züchter erzeugen absichtlich Mutationen, aber es gibt auch solche, die auf natürliche Weise entstehen. Mutationen haben einen großen Einfluss auf die Evolution bestimmter Tierarten, vor allem in diesem Bereich. Ohne sie wären die heutigen Tiere nicht so gut an das irdische Leben angepasst.

Während solche Sittiche, die der ursprünglichen Optik entsprachen, anfangs meist beibehalten wurden, kamen im Laufe der Zeit immer wieder neue Farbstriche hinzu. Viele der neuen Farbstriche wurden jedoch als Folge des Zweiten Weltkriegs ganz oder fast ganz ausgelöscht. Einige Tiere hatten den Krieg jedoch überlebt und waren später in deutschen Zoohandlungen zu sehen, vielleicht sogar schon 1950. Der Hansi-Bubis war die erste Wellensittichrasse, die zur Zucht verwendet wurde.

Eine Erklärung der Hansi-Bubi Zuchtform

Der traditionelle Hansi-Bubi ist zwischen 16 und 19 Zentimeter lang und wiegt etwa 40 Gramm. Diese Zuchtform gilt als die kleinste und leichteste Wellensittichrasse. Die Tiere gelten außerdem als besonders lebhaft und nahe an ihrer ursprünglichen natürlichen Form. Die bekannten Hansi-Bubis sind vor allem in deutschen Zoohandlungen erhältlich. Man erkennt sie an ihrer markanten Kehlfärbung und den kurzen Bartfedern.

Die Zuchtform des Wellensittichs ist der Halbstandard

Mit etwa 21 cm ist der Halbstandard deutlich größer als der Hansi-Bubi. Diese Vögel wiegen jeweils zwischen 45 und 50 Gramm. Gelegentlich kannst du diese Zuchtform in Zoohandlungen finden. Die auffälligen Halsmarkierungen und die markante Stirn sind die Merkmale, an denen Laien die Vögel erkennen. Außerdem sind die Augen nicht kugelförmig, sondern schlitzförmig.

Ein typischer Wellensittich

Dieser Zuchtstandard ist 26 cm groß und wiegt zwischen 55 und 60 Gramm. Die Abzeichen an der Kehle sind ebenfalls größer, und insgesamt sieht er deutlich kräftiger aus als die anderen beiden Zuchtstandards. Die markante Vorwölbung der ausgeprägten Stirn macht es schwierig, die Augen wahrzunehmen. Der Vogel hat ein extrem dichtes Gefieder, und sowohl sein Aussehen als auch seine Bewegungen lassen darauf schließen, dass er sehr kräftig ist.

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