So kann man in Deutschland Wildtiere beobachten

20. Dezember 2022

Deutschland ist eine der am dichtesten besiedelten Regionen der Welt. Nicht nur in Städten und Dörfern, sondern auch auf Wanderungen durch landwirtschaftlich genutzte Gebiete sind nur wenige Wildtiere zu finden. Neben einer örtlich teilweise stark reduzierten Anzahl von Arten spielt hier auch ihr natürliches Verhalten eine große Rolle, denn die ständige Störung durch den Menschen hat dazu geführt, dass viele Tiere nur nachts aktiv sind. Trotzdem müssen Tierliebhaber nicht nach Afrika auf eine Safari oder in einen Zoo reisen, um wilde Tiere zu sehen. Auch in Mitteleuropa gibt es noch zahlreiche Möglichkeiten, unsere tierischen Nachbarn in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten.

Geduld wird belohnt

Selbst in Städten, die tierfeindlich erscheinen, leben neben den berüchtigten Tauben zahlreiche Arten, die du tagsüber nicht zu Gesicht bekommst. Das gilt vor allem für Wiesen und Felder, die viele Tiere anziehen, die nach Nahrung suchen, wenn die landwirtschaftlichen Maschinen stillstehen. Wenn du diese Tiere beobachten willst, solltest du dich an ihre Gewohnheiten anpassen und morgens früh aufstehen, bevor es zu hell wird und dein hektischer Alltag wieder beginnt. Waldränder und Gebiete, in denen sich Felder mit Büschen abwechseln, eignen sich besonders gut für die Beobachtung von Wildtieren. Hirsche und Rehe zum Beispiel nutzen diese Deckung, um ihren Hunger zu stillen, und auch Füchse und andere kleine Raubtiere schätzen den sicheren Unterschlupf. Sogar der Wolf kehrt langsam in unsere Wälder zurück. Mais- und Getreidefelder sind im Herbst ebenfalls ideal, denn hier fressen sich die Wildtiere gerne ihr Winterfett an. Um die Tiere nicht zu verscheuchen, solltest du möglichst dunkle und unauffällige Kleidung tragen und auf starkes Parfüm oder Aftershave verzichten. Außerdem solltest du auf die Windrichtung achten und dich so aufstellen, dass die Wildtiere deinen Geruch nicht riechen können. Ein gutes Fernglas ist ebenfalls nützlich, denn damit kannst du Tiere beobachten, die schon durch das kleinste Geräusch aufgeschreckt werden. Es lohnt sich auch, den örtlichen Förster zu kontaktieren, der nicht nur Informationen über die verschiedenen Tierarten und die besten Plätze zur Tierbeobachtung geben kann, sondern vielleicht auch die Benutzung von Hochsitzen erlaubt.

Beobachtung von Wildtieren unter Führung

Seltenere Tierarten wie Wölfe, Luchse, Wildkatzen und Vögel sind nur selten in der Nähe menschlicher Siedlungen zu finden. Sie haben in den vielen Nationalparks Zuflucht gefunden. Viele Parks bieten spezielle Besuchsprogramme für Naturbegeisterte an, um die ansässigen Wildtiere zu beobachten. Die Besucher werden von gut ausgebildeten Führern zu den besten Beobachtungsplätzen begleitet und erhalten detaillierte Informationen über die beobachteten Tierarten. Selbst scheinbar unscheinbare Arten wie Biber, Otter oder Kraniche können auf ganz neue Weise entdeckt werden. Eine geführte Tour durch das Wattenmeer, das nicht nur zahlreiche Vogelarten beherbergt, sondern auch Robben, die dort ihre Jungen aufziehen, ist ein unvergessliches Erlebnis.

Wilde Tiere auf deinem eigenen Grundstück sehen

Faszinierend sind natürlich auch die zahlreichen Tiere, die in Städten und Dörfern mit den Menschen zusammenleben. Wer seine Nachbarn mit Fell und Federn sehen will, kann seine Beobachtungsfähigkeiten leicht verbessern. Singvögel sind der einfachste Weg, dies zu erreichen. Eine naturnahe Gartengestaltung sowie die Bereitstellung geeigneter Vogelhäuser, zusätzlicher Futterstellen und Nistkästen können sie schnell anlocken. Auch Eichhörnchen freuen sich, wenn sie geeignete Nahrung erhalten. Strategisch vor einem Fenster platzierte Futterhäuschen können manchmal erstaunliche Ergebnisse erzielen.

Wer nicht warten möchte, kann eine oder mehrere Wildkameras auf seinem Grundstück installieren. Diese Geräte, die versteckt werden können, verfügen heute über modernste Technologie, die hochauflösende Fotos und Videos ermöglicht. Die Kamera wird nur dann ausgelöst, wenn ein Wildtier den vom Gerät abgedeckten Bereich betritt, und in vielen Fällen können dank eines integrierten Bewegungsmelders sogar im Dunkeln hervorragende Bilder gemacht werden. Wärmebildkameras, die schon auf geringe Temperaturschwankungen reagieren, brauchen kein Licht, um tierische Besucher zu entdecken. Tierliebhaber können mit diesen Geräten unglaubliche Beobachtungen machen, selbst wenn sie schlafen.

Wildtierstation-Hamburg
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