Heimische Vogelarten: Darum werden sie immer seltener

20. Dezember 2022

Die Zahl der einheimischen Vogelarten nimmt ab. Das bleibt fast völlig unbemerkt. Niemand scheint zu bemerken, dass selbst der gemeine Haussperling seltener geworden ist. Obwohl der Verlust des Artenreichtums ein weit verbreitetes Phänomen ist, sind einige spezialisierte Arten besonders gefährdet. Das liegt daran, dass sie einen bestimmten Lebensraum benötigen, auf bestimmte Nahrungsmittel angewiesen sind oder besondere Nistmöglichkeiten brauchen, um ihre Jungen aufzuziehen.

Verlust von Lebensraum

Jede Vogelart hat einen bevorzugten Lebensraum. Wasservögel leben in der Nähe von Gewässern, Graslandvögel auf Wiesen und Waldvögel in Wäldern. Um die Vogelpopulationen stabil zu halten, brauchen sie eine vielfältige Natur und unberührte Lebensräume.

Der Mensch hingegen zieht es vor, seine Umwelt zu zerstören und an seine Bedürfnisse anzupassen, anstatt sie zu erhalten.

Heute ist es fast unmöglich, ein unberührtes Naturgebiet zu finden. Wiesen, die wild wachsen, gibt es nicht mehr. Wiesen werden mehrmals im Jahr gemäht, und die Artenvielfalt geht zurück. Wälder wachsen nicht natürlich, sondern werden zur Holzgewinnung abgeholzt und entsprechend gepflegt und aufgeforstet. Es gibt nicht mehr viel totes Holz oder hohle Bäume.

Die Gewässer werden für die Fischzucht genutzt, und Wasservögel, die Fische fressen, sind nicht willkommen. Auch Pestizide aus der Landwirtschaft verschmutzen viele Gewässer.

Zerstörung von Nestern und Mangel an Nistmöglichkeiten

Jede Vogelart hat Vorlieben, wenn es um Nistplätze geht, genauso wie jede einen anderen Lebensraum bevorzugt. Sie bauen ihre Nester in Baumhöhlen, Felswänden, hohen oder niedrigen Büschen, an Teichufern oder auf dem Boden.

Der Mensch bedroht all diese Nistgelegenheiten. Selbst die Kulturfolger unter den Vögeln haben Schwierigkeiten, einen sicheren Platz zum Nisten und Aufziehen ihrer Jungen zu finden. Die Menschen zerstören Nester auf oder in Gebäuden. Dabei werden auch die Höhlenbrüter lebendig eingemauert. Nistende Bäume werden gefällt und totes Holz entfernt. Am Boden nistende Vögel haben keine Chance, weil Buschstreifen und Wiesen gerodet und gemäht werden.

Und das alles, obwohl nistende Vögel unter besonderem Schutz stehen.

Nahrungsknappheit

Nicht nur die Vogelarten sind auf dem Rückzug. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beobachten auch ein allgemeines Insektensterben. Schuld daran ist vor allem die invasive Landwirtschaft, in der eine Vielzahl von Pestiziden eingesetzt wird. Diese Chemikalien töten nicht nur Insektenschädlinge und Unkraut, sondern verringern auch das Nahrungsangebot vieler Vogelarten.

Auch die Zerstörung des Lebensraums spielt eine Rolle. Es gibt immer weniger Wildkräuter, von deren Samen sich die Vögel ernähren. Es gibt keine Sträucher mehr, die Beeren tragen und den Vögeln helfen, den Winter zu überleben. Lies weiter, um herauszufinden, wie einfache Vogelhäuser helfen können.

Vom Menschen verursachte Jagd

Die Vogeljagd ist in Deutschland unüblich und auf wenige Arten beschränkt. Kleine Singvögel werden fast nie bejagt. Bei Enten- oder Hühnervögeln ist die Situation anders. Die Vogeljagd in Deutschland ist jedoch nicht schuld am Aussterben der heimischen Arten. Dafür gibt es viel zu viele Beschränkungen. Gefährdete Vogelarten dürfen niemals bejagt werden.

Bei Zugvögeln ist die Situation anders. Der Vogelzug verläuft von Deutschland über das Mittelmeer nach Afrika. In einigen Ländern ist die Jagd auf Zugvögel eine tief verwurzelte Tradition. Große Netze und Fallen werden aufgestellt, um Zugvögel zu fangen, während sie rasten. Einige Vogelarten sind auch die Beute von Schützen, die aus Langeweile Hunderte von ihnen vom Himmel holen.

Invasive Arten und Raubtiere

Raubtiere haben schon immer Vögel gejagt. Das war Teil des natürlichen Kreislaufs der Natur. Aber auch der Mensch verursacht ein gefährliches Ungleichgewicht. Zum einen durch die Haltung von Hauskatzen, die als Freigänger neben Mäusen und glücklicherweise Vögeln jagen. Singvögel sind durch verwilderte Hauskatzen besonders gefährdet.

Andererseits führt der Mensch invasive Tier- und Pflanzenarten in Lebensräume ein und verdrängt einheimische Arten.

Wildtierstation-Hamburg
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