Schilfrohrsänger

20. Dezember 2022

Der Teichrohrsänger gehört zur Gattung der Teichrohrsänger (Acrocephlaus), die nach dem griechischen Gott Acrocephlaus benannt ist. Der Vogel ist vor allem im Südwesten Mitteleuropas zu finden. Da er ein Zugvogel ist, kann man ihn je nach Jahreszeit auch in anderen Teilen Mitteleuropas antreffen.

Physiologie und Aussehen

Die Vögel dieser Art können eine maximale Länge von 13 cm erreichen und haben eine Flügelspannweite von bis zu 21 cm. Der Teichrohrsänger wiegt je nach Exemplar zwischen 10 und 15 Gramm. Die Oberseite ist braun oder grau, während die Bauchseite gelblich ist. Besonders auffällig sind die schneeweiße Kehle und der spitze Schnabel des Tieres. Diese Art zeichnet sich durch hellgraue Streifen über den Augen und eine schwarze Kopfbedeckung aus. Eine weitere Besonderheit ist, dass Männchen und Weibchen von der Färbung her identisch aussehen. Äußerlich sind die Geschlechter nicht voneinander zu unterscheiden.

Vorkommen und häufiger Lebensraum

Der kleine Brutvogel kommt vor allem in den borealen oder mediterranen Zonen sowie in der zentralpaläarktischen Steppenzone vor. Er ist im Tiefland und in den unteren Mittelgebirgen zu finden. Auch im Nordwesten Europas gibt es vereinzelte Exemplare. Das nördliche Mittelmeer bildet die südliche Grenze der Verbreitung. In der Vergangenheit wurden die Vögel auch in Anatolien und auf der Krim, in Aserbaidschan und im Nordirak gesichtet.

Da die Vögel sogenannte Langstreckenzieher sind, ziehen sie von April bis Oktober durch ganz Europa. Im Winter ziehen die Vögel weiter und verbringen den größten Teil ihrer Zeit in Afrika. Die Vögel haben Fettreserven, weil sie so lange Strecken zurücklegen (bis zu 6.000 Kilometer). Normalerweise verbringen die Vögel die meiste Zeit im Schilf oder in dicht bewachsenem Ufergebüsch. Schilfrohrsänger fühlen sich auch von Mooren, Sümpfen und feuchten Wiesen angezogen.

Der Teichrohrsänger wird auf der Roten Liste der IUCN als bedrohte Art geführt

Der Teichrohrsänger steht auf der Roten Liste, auf der alle Arten aufgeführt sind, die vom Aussterben bedroht sind oder sich am Rande der Ausrottung befinden. Da eine erfolgreiche Brutsaison vom Wasserstand in den Brutgebieten abhängt, ist der Bestand großen Schwankungen unterworfen. Zwischen Mai und Juni brüten die Vögel. Die Vögel sind heute zumindest in großen Teilen ihrer früheren Verbreitungsgebiete nicht mehr anzutreffen, weil die entsprechenden Gebiete zunehmend zerstört werden.

Bereits seit 1960 geht der Bestand stetig zurück, vor allem im westlichen Mitteleuropa. Die heutige Population beträgt nur noch fünf bis zehn Prozent des damaligen Standes. In solchen Gebieten, die zunehmend unter Naturschutz stehen, erholt sich die Population allmählich. Diese Erholung der Population ist jedoch lokal begrenzt und kann daher nicht als langfristig angesehen werden. In den 2000er Jahren brüteten in Mitteleuropa zwischen 315.000 und 590.000 Brutpaare. In Deutschland schwankte der Anteil zwischen 17.000 und 27.000. Da die Zählungen auf Beobachtungen beruhen, können keine genauen Zahlen genannt werden. Anhand der damals verfügbaren Zahlen ist jedoch klar, dass der Bestand insgesamt rapide abnimmt. Wenn die Lebensräume des Teichrohrsängers nicht besser geschützt werden, wird der Bestand in den kommenden Jahren wahrscheinlich weiter abnehmen.

Wildtierstation-Hamburg
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