Marderabwehr – so gelingt sie richtig

22. Dezember 2022

Immer mehr Wildtiere werden durch die Verstädterung und den konsequenten Raubbau an der Natur in die Städte getrieben. Sie haben ihre Angst vor dem Menschen längst verloren und unsere Anwesenheit akzeptiert. Neben Tauben und Füchsen haben sich auch Marder ihren Weg in Wohngebiete gebahnt, aber das Zusammenleben von Mensch und Tier ist nicht immer friedlich.

Die Lebensweise des Marders

Der Marder ist während der Paarungszeit, die vom frühen Frühjahr bis zum Spätsommer dauert, am aktivsten. In dieser Zeit nistet er am liebsten auf Dachböden, in Scheunen oder im Motorraum von Autos, wo er Schutz vor Kälte und Wetter findet – sehr zum Leidwesen der Besitzer. Hohe Bäume oder dichtes Gebüsch sind für den Marder ebenfalls attraktiv, weil sie ihm Schutz bieten und es ihm ermöglichen, kleine Vögel und deren Nachwuchs zu jagen. Wie der Mensch ist auch der Marder ein Allesfresser, der Beeren, Nüsse, Früchte, Fleisch und Fisch isst. In Städten und Dörfern ist Hausmüll eine zuverlässige Nahrungsquelle für ihn. Da er keinen Winterschlaf hält, ist er im Winter aktiv auf Nahrungssuche. Der Großteil der Nahrungssuche findet nachts statt. Im Allgemeinen ist der Marder ein unwillkommener Nachbar, aber er bringt auch einige Vorteile mit sich. So erbeutet er nicht nur Vögel, Insekten und andere nützliche Tiere, sondern auch unerwünschte Tiere wie Wühlmäuse, Ratten und andere Nagetiere.

In Deutschland sind die rechtlichen Aspekte der Marderabwehr zu beachten

Trotz seines schlechten Rufs und der weit verbreiteten Abneigung gegen das Tier ist es in erster Linie notwendig, bestimmte Grundsätze der Schädlingsbekämpfung zu beachten. Während die Vertreibung von Tieren als verhältnismäßige Methode der Schädlingsbekämpfung gilt, überschreitet die absichtliche Zufügung von Schmerzen oder sogar die Tötung des Tieres eine rechtliche und moralische Grenze. Das Fangen und Töten eines Marders ist illegal und nur für Inhaber eines Jagdscheins erlaubt. Die Jagd auf Marder ist offiziell nur zwischen dem 16. Oktober und dem 28. Februar erlaubt. Das ganze Jahr über erfordert die Jagd in befriedeten Wohngebieten eine Sondergenehmigung.

Es gibt sowohl Hausmittel als auch professionelle Lösungen

Auf dem Markt gibt es zahlreiche Hausmittel gegen Marder. Da Marder einen hoch entwickelten Geruchssinn haben, verlassen sich viele auf Katzen- oder Hundehaare. Außerdem haben sich verschiedene Pasten oder Sprays als wirksam bei der Abwehr von Mardern erwiesen. Die Wirkung von gewagten Hausmitteln wie Mottenkugeln oder Toilettensteinen ist dagegen eher ein Mythos. Auch ein einfacher Drahtzaun kann das Tier nicht vom Motorraum fernhalten.

Elektrizität hat sich als zuverlässige und dauerhafte Präventivmaßnahme erwiesen. Im gesamten Motorraum werden Elektroden an leitende Punkte angeschlossen. In der Theorie ist diese Methode mit einem elektrischen Weidezaun vergleichbar. Der Marder erhält einen elektrischen Schlag, wenn er mit den stromführenden Leitern in Berührung kommt. Die Installation eines solchen Systems ist einfach und erfordert nur zwei Knopfzellen zusätzlich zu dem Bausatz. Während der Strom selbst dem Tier nicht schadet, gibt es weitaus subtilere Methoden, um Marder zu verscheuchen.

Ultraschall ist eine bewährte Methode im Umgang mit Tieren aller Art. Das Marderabwehrgerät sendet hohe Ultraschalltöne aus, die das menschliche Gehör nicht wahrnehmen kann. Ein solches Gerät lässt sich leicht im Motorraum eines Autos oder auf einem Dachboden installieren. Der Betrieb des Marderschrecks erfolgt also über einen Akkatteretrieb oder ein Kraftpaket. Da ein solches System dem Tier keine Schmerzen zufügt, gilt es als besonders schonend. Allerdings ist die Lösung nicht immer von Dauer, denn Marder gewöhnen sich an den Lärm und ignorieren ihn in Zukunft einfach.

Wenn sich ein Marder den Weg auf den Dachboden gebahnt hat, wird er häufig von nächtlichen Geräuschen begleitet. Dächer, vor allem ältere und schlecht isolierte, bieten zahlreiche Einschlupfmöglichkeiten für die Tiere. Wenn das Dach nicht renoviert werden muss, lohnt es sich, die Öffnungen ausfindig zu machen und sie vorbeugend mit einem engmaschigen Drahtgeflecht abzudichten.

Marder sanft vertreiben: Fazit

Das Leben mit Nagetieren, egal wie sanft du mit den Tieren umgehst, zehrt auf Dauer an deinen Nerven. Der angerichtete Schaden ist nicht immer harmlos und kann kostspielig sein. Trotzdem darfst du das Wohl des Tieres nicht aus den Augen verlieren. Einen Marder zu verletzen oder zu töten ist nicht nur moralisch falsch, sondern in diesem Land auch illegal. Einfache Hausmittel, wie das Auslegen von Hundehaaren, reichen meist aus, um Marder sanft zu vertreiben. Ultraschall oder kleine Elektroschocks sind wirksam gegen hartnäckige Nager.

Wildtierstation-Hamburg
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