Die Blaumeise ist mit Sicherheit schon jedem einmal begegnet. Denn hierzulande ist sie häufig auch in unseren Gärten zu Gast. Vor allem dann, wenn dort einige ältere Bäume stehen. Außerdem hält sich die Blaumeise gerne in Scharen an Futterstellen auf. Bei dieser Vogelart lässt sich sogar eine Art Routine erkennen, denn sowohl die Tageszeit als auch die Abfolge der Futterplätze bleibt meist recht ähnlich. An den Futterhäuschen selbst stechen die kleinen Blaumeisen vor allem aufgrund ihres frechen Verhaltens hervor. Nicht selten geraten sie dadurch auch in die ein oder andere kleine Streiterei mit weiteren Vogelarten.
Das Wichtigste in Kürze:
- Blaumeisen leben vorzugsweise in dichten Eichen- und Buchenwäldern. Häufig machen sie es sich aber auch in grünen Parkanlagen und stadtnahen Gärten gemütlich.
- Blaumeisen weisen einen charakteristischen Gesang mit glockenhellem Trillern auf. Doch auch ihr Gezeter, das sie bei Aufregung von sich geben, sorgt für einen hohen Wiedererkennungswert.
- Blaumeisen Weibchen ziehen jährlich nur eine Brut auf. Allerdings besteht diese nicht selten aus bis zu zwölf Jungtieren.
Inhalt
Steckbrief
- Name: Blaumeise
- Aussehen: Weißes Gesicht, blauer Oberkopf, blaue Flügel und schwarze Striche durch die Augen
- Zugverhalten: Zug- und Standvogel
- Größe: ca. 10 bis 12 cm
- Gewicht: ca. 7 bis 10 g
- Alter: ca. 5 Jahre
- Futtertyp: Insektenfresser
- Nahrung: Insekten, Larven und Sämereien
- Lebensraum: Wälder, Parkanlagen und Gärten
- Verbreitung: Europa, Asien und Nordafrika
- Natürliche Feinde: Marder, Katzen, Raben, Falken, Sperber, Parasiten, Klimawandel und der Mensch
Aussehen der Blaumeise
Die blauen Flügel- und Schwanzfedern sowie der blaue Scheitel und die leuchtend gelbe Brust machen die Blaumeisen unverwechselbar. Im Vergleich zu anderen Vogelarten ist der Schnabel der Blaumeisen braun und eher kurz sowie hochgehalten. Die Jungvögel sind von ihren Eltern sehr gut zu unterscheiden. Denn sie weisen eine grünliche Haube und Wangen in gelblicher Färbung auf. Deutlich schwerer fällt es die Männchen von den Weibchen zu unterscheiden. Dies gelingt lediglich durch genaues Betrachten der Hauben-Farbintensität sowie der Färbung und Breite des Halsbandes. Außerdem haben die Blaumeisen Männchen einen höheren Weißanteil an den Steuerfedern, der Flügelbinde und der Stirn. Während die Männchen hierzulande ca. 12 Gramm wiegen, schaffen es die Weibchen nur auf maximal 11 Gramm. Allerdings hängt das Körpergewicht der Vögel extrem von der Jahreszeit ab. So erreichen sie ihr Höchstgewicht meist im Frühwinter.
Wissenswert: Kurz vor der Eiablage sind die Weibchen am schwersten und oftmals sogar schwerer als die Blaumeisen Männchen.
Lebensweise der Blaumeise
Die Blaumeise fühlt sich beinahe überall in Europa zu Hause. Zu finden ist sie von Skandinavien über Mitteleuropa bis in den Iran. Sogar in Nordafrika und in Marokko bekommt man immer wieder Blaumeisen zu Gesicht.
Blaumeisen bevorzugen unterschiedliche Lebensräume. Besonders beliebt sind jedoch Laub- und Mischwälder mit einer großen Anzahl an Eichen und Buchen. Man bekommt sie aber auch in vielen Gärten, Parkanlagen und auf Streuobstwiesen regelmäßig zu Augen.
Fortpflanzung, Brutverhalten und Entwicklung der Blaumeise
Blaumeisen erreichen ihre Geschlechtsreife überwiegend noch vor ihrem ersten Lebensjahr. Auf der Suche nach einer passenden Partnerin zwitschern die Männchen ihren Reviergesang. Denn dieser ist nicht nur für ihre Konkurrenten bestimmt, sondern auch zum Bezirzen von interessanten Weibchen. Um die Vogeldame voll und ganz zu überzeugen, kommt es anschließend zum Ritual des „Höhlenzeigens“ und später dann zum „Balzfüttern“.
Das Nest wird meist in hohen Bäumen gebaut und weist eine kleine Einflugöffnung auf. Überwiegend bevorzugen die Blaumeisen ältere Bäume. Da es hiervon jedoch nicht mehr allzu viele gibt, haben es die Vögel auf der Suche nach einem geeigneten Nistplatz nicht einfach. Gartenbesitzer können allerdings helfen, indem sie kleine Meisen-Nistkästen aufhängen. Wichtig ist, dass die Einflugöffnung ca. 26 bis 28 mm beträgt. Denn so passt der Hauptkonkurrent, die Rede ist von der Kohlmeise, nicht hinein.
Häufig verwenden Blaumeisen auch bereits vorhandene, leerstehende Spechthöhlen. Für den mühsamen Nestbau ist einzig und allein das Weibchen verantwortlich. Zuerst entsteht die Außenschicht. Hierfür sammelt das Weibchen Moos und zerknickte Grashalme. Anschließend geht es an die Polsterschicht, die größtenteils aus Tierhaaren und Federn besteht. Je nach Witterung benötigt das Blaumeisen Weibchen für den Nestbau mehrere Tage.
Die meisten Blaumeisen brüten zweimal im Jahr während der Monate April bis Juni. In dieser Zeit legen die Weibchen in einer Brut ca. 6 bis 12 Eier, die sie anschließend für rund 15 Tage ausbrüten. Optisch erkennt man Blaumeisen Eier an ihrer zarten Cremefärbung mit zahlreichen rötlichen Sprenkeln. Die Nestlinge werden mit ca. drei Wochen flügge und verlassen erstmals das Nest. Zu Beginn ist hauptsächlich das Männchen für die Nahrungssuche zuständig, doch nur wenige Tage später beteiligen sich beide Elternteile gleichermaßen an dieser Arbeit.
Ernährung der Blaumeise
Die Nahrung der Blaumeisen besteht vorwiegend aus Insekten und deren Larven. Vor allem Raupen stellen gerade bei der Aufzucht der Nestlinge einen großen Hauptbestandteil der Nahrung dar. Allerdings verspeisen Blaumeisen auch Samen, Nüssen oder gar Beeren. Somit könnte man hier schon fast von richtigen Allesfressern sprechen.
Gartenbesitzer, die den Blaumeisen eine Futterquelle zur Verfügung stellen wollen, sollten darauf achten, dass das gewählte Vogelfutter zum Großteil aus Sonnenblumenkernen und Samen besteht. Aber auch Fettfutter, wie zum Beispiel herkömmliche Meisen-Knödel, sind bei Blaumeisen super gefragt. Wichtig ist lediglich, dass diese nicht mit einem Plastiknetz umwickelt sind, denn in diesem könnten sich die kleinen Singvögel verfangen und infolgedessen schwer verletzen.
Feinde der Blaumeise
Zu den natürlichen Fressfeinden der Blaumeisen zählen vor allem Wiesel und Turmfalken. Aber auch Buntspechte nehmen gerne Jagd auf die Eier und die Jungvögel der Blaumeisen. Ein weiterer Fressfeind ist der Sperber, jedoch haben die Singvögel im Falle des Falls einen effektiven Warnruf. Diesen kann der Sperber nur schwer wahrnehmen. Ebenso gefährlich sind gerade für Jungvögel schlechte Witterungsverhältnisse und starke Witterungsumschwünge. Doch vor allem die kalte Winterzeit kann für die Blaumeisen lebensbedrohlich werden, sofern das Nahrungsangebot nicht ausreicht.
Singverhalten der Blaumeise
Dem abwechslungsreichen Gesang der kleinen Singvögel kann man bereits in den frühen Morgenstunden lauschen. Er beginnt häufig mit einem hohen „tii-tii“ und endet mit einem wundervollen Triller. Durch ihre besondere und beinahe einzigartige Stimme unterscheiden sie sich von allen anderen Meisen-Arten in Deutschland.
- Die Mönchsgrasmücke - 25. Oktober 2023
- Die Mehlschwalbe - 25. Oktober 2023
- Der Mauersegler - 25. Oktober 2023