Der Eichelhäher

3. April 2023

Eichelhäher zählen zur Familie der Rabenvögel und sind beinahe in ganz Europa beheimatet. Lediglich Schottland, Nordnorwegen und Island meiden Eichelhäher. Bei uns in Deutschland stellt der Eichelhäher eine einheimische Vogelart dar und zählt zu den Standvögeln. Wo der Eichelhäher häufig anzutreffen ist, welche natürlichen Feinde er hat und wovon er sich ernährt, dass erläutern wir in unserem folgendem Steckbrief.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Eichelhäher verdanken ihren Namen ihrer Eigenart, denn sie sammeln für die kalten Wintermonate jede Menge Eicheln und Nüssen an. In ihrem Kehlsack können sie bis zu zehn Eicheln gleichzeitig transportieren. Diesen Vorrat verstecken sie anschließend am Boden in ihrem Revier. Aus einigen dieser Nüsse und Eicheln wachsen neue Bäume.
  • Mit einer durchschnittlichen Körpergröße von 35 cm ist der Eichelhäher ungefähr so groß wie ein Turmfalke, eine Krähe oder eine Waldohreule.
  • Eichelhäher sind in der Lage dazu, die Rufe anderer Vögel nachzuahmen. Besonders häufig imitieren sie jedoch Mäusebussarde und Krähen.

Steckbrief:

  • Name: Eichelhäher
  • Aussehen: blau-schwarz gefärbte Flügeldecken, Rücken- und Oberseite rosafarbig, schwarze Schwanzfedern und weißer Bürzel
  • Zugverhalten: Standvogel
  • Größe: 32 bis 35 cm
  • Gewicht: 160 bis 170 Gramm
  • Alter: 16 bis 17 Jahre
  • Futtertyp: Allesfresser
  • Nahrung: Eicheln, Früchte, Eier, Insekten und Wirbeltiere
  • Lebensraum: Lichte Wälder, Dörfer, Städte und Gärten
  • Verbreitung: Europa, Asien und Nordafrika
  • Natürliche Feinde: Greifvögel

Aussehen der Eichelhäher

Eichelhäher verfügen über ein rötlich-graues Gefieder und hellblaue Flügeldecken mit schwarzen Mustern. Die Kehle und der Unterschwanz sind weiß. Außerdem besitzen Eichelhäher schwarz-braune Kopffedern, die sie zu einer beeindruckenden Haube aufstellen können. Der Schnabel der Eichelhäher ist wie bei fast allen Rabenvögel schwarz gefärbt. Seitlich des Schnabels befindet sich ein schwarzer Streifen, der gerne auch als Bartstreifen bezeichnet wird. Die Füße sind in einem zarten rosafarbenem Ton gehalten. Besonders auffällig und charakteristisch sind jedoch die Flügel des Eichelhähers. Denn die Hand- und Armdecken sind leuchtend blau.
Je nach Nahrungsangebot und genetischer Veranlagung erreichen Eichelhäher eine Größe von 32 bis 35 cm. Dabei variiert ihr Gewicht zwischen 160 und 170 Gramm.

Wissenswert: Zwischen Eichelhäher Weibchen und Männchen gibt es optisch keinerlei Unterschiede.

Lebensweise der Eichelhäher

Eichelhäher leben bevorzugt in Laub-, Misch- und Nadelwälder. Dort verweilen sie gerne in den dichten, unteren Baumschichten. Aber auch Parkanlagen, Alleen, Friedhöfe und private Gärten stellen für die Singvögel perfekte Orte dar. Offene Landschaften hingegen versuchen Eichelhäher so gut es geht zu meiden. Letzteres trifft vor allem auf die Zeit während der Brut zu.
Da es sich bei den Eichelhähern um Standvögel handelt, verweilen sie meist an einem bestimmten Ort, ohne diesen zu verlassen. Des Weiteren sind die Singvögel in vielen Teilen des Mittelmeerraums und Kleinasiens zu finden. Dort bevorzugen sie Olivenhaine, Berg- und Trockenwälder sowie bewaldete Hänge. Hin und wieder lassen sich die Eichelhäher in diesen Regionen aber auch in der Nähe von Großstädten nieder.
Besonders gefragt sind zudem die dichten Nadelwälder Skandinaviens, die für ihren hohen Anteil an Fichtenbäumen bekannt sind. Dasselbe gilt für China und Sibirien. Häufig sind die Eichelhäher sogar in den subtropischen Wäldern Südasiens anzutreffen.

Fortpflanzung, Brutverhalten und Entwicklung der Eichelhäher

Die Eichelhäher tätigen jährlich nur eine einzige Brut. Diese findet größtenteils in den Monaten von April bis Juni statt. Im Gegensatz zu anderen Arten von Rabenvögeln legen Eichelhäher ihre Eier recht spät. Vorwiegend erlangen die Tiere ihre Geschlechtsreife nämlich erst mit zwei Jahren. Es gibt aber durchaus auch Eichelhäher, die schon im ersten Lebensjahr geschlechtsreif sind.
Wie bei den vielen anderen Rabenvögeln kommt es auch bei den Eichelhähern im Frühling zu einer Art Versammlung. Bei diesem Zusammentreffen nehmen nicht selten bis zu dreißig Vögel teil. Die Bedeutung dieser Versammlung ist bis dato unklar, vermutlich hat sie jedoch einen unterstützenden Effekt bei der Partnersuche. Aber eines ist klar, bei einem solchen Treffen geht es häufig unglaublich lautstark zu, denn schließlich möchten sich die Eichelhäher von ihrer besten Seite zeigen.
Hat sich ein Pärchen gefunden, so geht es nun an die Wahl des Nistplatzes. Hierfür ist das Eichelhäher Männchen verantwortlich. Meist bevorzugen sie Standorte, die sich hoch in den Baumwipfeln befinden und gut im Dickicht verborgen sind. Das flache Nest wird aus einer Vielzahl von Zweigen gebaut und anschließend mit weichem Moos ausgekleidet.
Zumeist legt das Weibchen zwischen 3 und 7, höchstens jedoch 10 Eier. Hierfür benötigt das Eichelhäher Weibchen bis zu 24 Stunden. Die eigentliche Bebrütung findet jedoch erst ab dem dritten oder vierten Ei statt. Aus diesem Grund nimmt die Bebrütung nicht selten über 17 Tage in Anspruch. Nach dem Schlüpfen werden die Nestlinge für mindestens 20 Tage von ihren Eltern mit Nahrung versorgt. Doch auch nach dem Ausfliegen bleiben die Eichelhäher Eltern ihrer Fürsorgepflicht treu und stellen den Jungvögeln noch eine ganze Weile Nahrung zur Verfügung.

Ernährung der Eichelhäher

Eichelhäher sind Allesfresser, ernähren sich jedoch vorwiegend von Eicheln und Nüssen. Aber auch Erbsen, Bohnen, Beeren, Früchte und Mais stehen auf seinem Speiseplan. Ebenso macht er sich auch gerne über Kleinsäuger und kleine Reptilien her. Allerdings zählt der Eichelhäher auch zur Kategorie der Raubvögel bzw. Nesträuber. Er frisst nämlich die Eier, Nestlinge und flüggen Jungtiere andere Vogelarten.

Feinde der Eichelhäher

Besonders gefährdet sind die Jungvögel, sodass sich gerade in den ersten zwölf Lebensmonaten eine hohe Verlustrate verzeichnen lässt. Häufig werden sie Beute von Eulen und Greifvögel. Weitere natürliche Feinde des Eichelhähers sind aber auch Falken und Krähen. Die größte Gefahr stellen jedoch wir Menschen dar, denn durch die Rodung von Wäldern zerstören wir die natürlichen Lebensräume der Vögel. Auch rauben wir ihm dadurch seine Nahrungsgrundlage und zerstören geeignete Plätze zum Nisten. Allerdings zählen Eichelhäher zum Glück noch nicht zu den gefährdeten Vogelarten, da die Bestände nach wie vor stabil sind.

Singverhalten der Eichelhäher

Lauern Gefahren, so gibt der Eichelhäher einen lauten Alarmruf von sich. Hierbei handelt es sich meist um ein lautes und überaus klangvolles Rätschen. Diesem charakteristischem Warnruf hat der Eichelhäher auch seiner weiteren Bezeichnung zu verdanken, denn er wird häufig als „Wächter des Waldes“ betitelt. Überwiegend wissen auch andere Waldbewohner beim Erklingen des Alarmrufes, dass eine Gefahr lauert. Außerdem imitiert der Eichelhäher andere Vogelarten und Umweltgeräusche nach. Dieses Verhalten ist typisch für Rabenvögel.

Jenny
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