Buchfinken sind hierzulande unglaublich weit verbreitet, allerdings machen es sich die Brutvögel nicht nur in Europa gemütlich. Wo sie noch zu finden sind, was sie fressen und welche natürlichen Feinde sie haben, das folgt in unserem großen Buchfinken-Steckbrief.
Das Wichtigste in Kürze:
- Seinem Namen verdankt der Buchfink seinem melodischen und unverwechselbaren Gesang. Denn er lässt tatsächlich das Wort „Fink“ ertönen.
- Der Buchfink hat keine sonderlich großen Ansprüche an seinen Lebensraum. So kommt er sowohl mit Wäldern als auch mit baumreichen Gärten, Parkanlagen oder gar Friedhöfen klar. Da er gerne in der Nähe von Menschen verweilt, kann man ihn häufig auch in Großstädten antreffen.
- Buchfinken werden im Durchschnitt fünf Jahre alt, in Gefangenschaft können sie aber auch deutlich mehr Lebensjahre erreichen.
Inhalt
Steckbrief:
- Name: Buchfink
- Aussehen: Brust und Rücken rostrot, Scheitel und Nacken blaugrau, Bürzel graugrün und Schwanzkante sowie Flügelbinden weiß (Männchen). Weibchen hingegen sind in einem recht unauffälligem Graubraun mit dezentem Grünstich gehalten.
- Zugverhalten: Standvogel/ hin und wieder Kurzstreckenzieher
- Größe: 9 bis 15 cm
- Gewicht: 20 bis 30 Gramm
- Alter: 2 bis 5 Jahre
- Futtertyp: Allesfresser
- Nahrung: Insekten, Larven, Beeren und Co.
- Lebensraum: Gärten, Parks, Kulturlandschaften, Siedlungen und Wälder
- Verbreitung: Europa, Asien und Nordafrika
- Natürliche Feinde: Raubvögel
Aussehen der Buchfinken
Zum wichtigsten Merkmal der Buchfinken zählt ganz klar ihr kräftiger, dreieckiger Finkenschnabel. Er eignet sich perfekt zum Aufknacken von Samen jeglicher Art. Außerdem zeichnen sich die Buchfinken durch ihren grauen Kopf und bei den männlichen Vertretern durch ein rotbraun-farbiges Brust- sowie Bauchgefieder aus. Typisch für beide Geschlechter sind hingegen ihre weißen Binden auf den dunklen Flügeln. Anhand dieser lassen sich Buchfinken sogar aus großer Entfernung sicher erkennen.
Wissenswert: In der warmen Jahreszeit erstrahlt der Scheitel der Buchfinken Männchen in einem intensiven Blaugrauton.
Lebensweise der Buchfinken
Buchfinken kommen beinahe in ganz Europa vor. Lediglich auf Island und im Norden Skandinaviens sind sie nicht zu finden. Außerdem sind Buchfinken sowohl in Vorderasien und Nordafrika sowie in Mittelsibirien beheimatet. Während Buchfinken aus Nord- und Osteuropa zu den Zugvögeln zählen, sind Buchfinken aus Mitteleuropa Teilzieher. Meist ziehen die Weibchen etwas weiter als die männlichen Vertreter. Daher auch die lateinische Bezeichnung „coelebs“, die auf Deutsch übersetzt so viel wie „der Ehelose“ bedeutet. Besonders gerne leben Buchfinken in dicht bewachsenen Wäldern und Hecken. Dabei spielt es für den Buchfinken allerdings keine Rolle, ob diese abseits oder zentral innerhalb von Parkanlagen, heimischen Gärten oder gar Friedhöfen stehen.
Fortpflanzung, Brutverhalten und Entwicklung der Buchfinken
Zum Brüten suchen die Buchfinken häufig Laub- und Mischwälder sowie dichte Hecken auf. Die eigentliche Brutzeit beginnt bei den Buchfinken in Mitteleuropa frühestens Ende März. Die meisten Vögel bevorzugen jedoch den Monat April. Anders schaut es bei den Buchfinken aus Marokko aus, denn diese brüten häufig von Ende März bis Anfang Juni, während die Vögel im Südwesten der Kapprovinz meist erst zwischen September und November brüten. Hier gibt es also tatsächlich große Unterschiede.
Wie häufig die Buchfinken jährlich brüten, hängt ebenso von der jeweiligen Klimazone ab. In der Regel kann man allerdings sagen, dass im Durchschnitt zwei Bruten pro Jahr stattfinden. Bevor es jedoch zur eigentlichen Brut kommt, sind die Weibchen erst einmal damit beschäftigt, ein geeignetes Nest zu bauen. Für den Bau verwenden sie neben Wurzeln und Rindenfasern auch Flechten, Moos und Grashalme. Den Innenbereich des Nestes polstern sie mit Federn und Haaren, sodass es die Jungvögel besonders warm und gemütlich haben.
In der Regel legen die Buchfinken Weibchen rund vier bis sechs Eier, die sie anschließend für ca. 14 Tage ausbrüten. Nach dem Schlüpfen der Jungvögel werden diese von beiden Elternteilen mit Nahrung versorgt. Allerdings übernimmt auch hier das Buchfinken Weibchen den Großteil der Arbeit. Nach rund zwei Wochen verlassen die ersten Jungen das Nest. Jedoch werden sie währenddessen für weitere 14 bis 35 Tage von den Eltern gefüttert. Denn erst dann sind die Jungvögel selbstständig genug, um in Eigenregie auf Futtersuche zu gehen.
So sehen die Eier der Buchfinken aus:
Buchfinken Eier sind meist 19 x 15 cm groß und von einer bläulichen Grundfarbe mit bräunlichen bis lilafarbenen Flecken übersät.
So sehen die Jungvögel aus:
Junge Buchfinken weisen noch keine besonders intensive Färbung auf und sind deutlich blasser gefärbt als ihre Eltern. Meist besitzen sie ein graugrünes bis graubraunes Gefieder und ähneln eher den unauffälligeren Buchfinken Weibchen. Die einzig typischen Merkmale, die bereits die Jungvögel aufweisen, sind der charakteristische Finkenschnabel und die weißen Flügelbinden.
Ernährung der Buchfinken
Während der Brut und Mauser ernähren sich Buchfinken überwiegend von Insekten wie zum Beispiel Ameisen, Spinnen, Käfern, Blattläusen, Raupen und anderen kleinen Krabbeltieren. Außerhalb dieser Zeit bevorzugen Buchfinken vor allem Pflanzen. Besonders gerne nehmen sie ausgereifte Samen, Beeren, Früchte und Gräser zu sich. Die Nestlinge der Buchfinken werden hingegen ausschließlich mit Nahrung tierischen Ursprungs gefüttert.
Wissenswert: Ist ein Buchfink auf Nahrungssuche lässt sich dies vor allem an seinen charakteristischen Trippelschritten in Kombination mit seinem nickenden Kopf erkennen.
Feinde der Buchfinken
Natürlich haben auch Buchfinken ebenso wie andere Vogelarten einige natürliche Feinde und Gefahren. Hierzu zählen in erster Linie Raubvögel, Katzen, Marder und Raben. Bedauerlicherweise gehören auch wir Menschen zu den natürlichen Feinde. Denn durch die Abholzung von Wäldern zerstören wir den Lebensraum der Buchfinken. Ebenso entziehen wir den Vögeln durch unsere konventionelle Landwirtschaft sowie dem häufigen Einsatz von Pestiziden ihre Nahrungsgrundlage.
Wissenswert: Wer die Buchfinken ein wenig unterstützen möchte, sollte nicht nur im Winter, sondern auch im Sommer für ausreichend Nahrung sorgen. Da sie gerade in den warmen Sommermonaten vorwiegend Insekten fressen, sollte im eigenen Garten auch auf den Einsatz von chemischen Spritzmitteln verzichtet werden. Denn diese können das Aufkommen an Insekten und somit das Nahrungsangebot drastisch reduzieren.
Singverhalten der Buchfinken
Wichtig zu wissen ist, dass Buchfinken normalerweise ausschließlich während ihrer Brutzeit singen. Daher zählen diese Vögel auch nicht zu den Sing-, sondern zu den Brutvögeln. Beginnt der Buchfink einmal zu singen, ist sein melodischer Gesang kaum zu überhören. Zu Beginn sind immer schneller werdende Pfeiftöne zu hören, bis diese in ein in der Tonhöhe abfallendes Schmettern übergehen. Letzteres wird auch als Finkenschlag bezeichnet. Neben ihrem unverwechselbaren Gesang geben Buchfinken auch noch jede Menge Rufe von sich. Diese können sich ähnlich einem Dialekt von Region zu Region etwas unterscheiden.
- Die Mönchsgrasmücke - 25. Oktober 2023
- Die Mehlschwalbe - 25. Oktober 2023
- Der Mauersegler - 25. Oktober 2023