Hundezwinger als Wohlfühloase – geht das überhaupt?

29. April 2025

Die Bezeichnung „Hundezwinger“ ist immer noch überwiegend negativ besetzt – doch warum überhaupt? Ganz einfach: Weil der Zwinger früher dafür stand, den Hund aus dem warmen Haus auszusperren und ihn bei jeder Jahreszeit in einem ungemütlichen, kalten Metallverschlag im Freien mehr oder weniger sich selbst zu überlassen.

Doch die Zeiten haben sich geändert: Heute dient der Hundezwinger oft dazu, dem Hund einen eigenen „Wohlfühlbereich“ auf dem Grundstück zur Verfügung zu stellen, in dem er sich sicher und geborgen fühlen kann. Was dafür beachtet werden sollte, erklären wir hier.

Worauf ist beim Bau eines Zwingers zu achten, in dem sich ein Hund wohlfühlt?

Wer einen Hundezwinger auf seinem Grundstück bauen möchte, der sollte sich zunächst mit seinen Bauplänen an das zuständige Bau- und Ordnungsamt wenden. Denn die Auflagen für den Bau eines Zwingers sind von Gemeinde zu Gemeinde sehr verschieden, und es ist nicht gesagt, dass man auf dem eigenen Grundstück überhaupt einen Zwinger bauen darf. Durch die entsprechende Nachfrage lässt sich in Erfahrung bringen, welche Auflagen hinsichtlich der Größe sowie Lärm- und/oder Geruchsbelästigung der Nachbarn beachtet werden müssen.

Achtung: Wird der Zwinger ohne Baugenehmigung errichtet, z.B. weil er zu groß ist, kann ein Abriss auch Jahrzehnte später noch verlangt werden.

Grundsätzliche Anforderungen für einen tiergerechten Zwinger

Natürlich hängen Grundfläche und Ausstattung des Zwingers in erster Linie von der Größe und Aktivität des Hundes ab. Zur Orientierung: Grundsätzlich sollte der Hundezwinger für einen mittelgroßen Hund über eine Grundfläche von mindestens 20 qm verfügen, damit der Hund sich ausreichend bewegen kann. Der Boden kann aus Beton gefertigt werden, ein natürlicher Untergrund ist jedoch vorzuziehen, da er die Verletzungsgefahr mindert und für den Hund viel bequemer ist. So kann – beispielsweise mittels einer Elektroschubkarre – der Zwinger auch mit Moos oder Rasenplatten als Bodenmaterial ausgestattet werden.

Selbstverständlich muss der Zwinger auch über eine Hundehütte verfügen, in die der Hund sich zurückziehen kann und in der sich ein vor Wind und Wetter geschützter Schlafplatz befindet. Wichtig: Die Hundehütte und damit der Schlafplatz sollte mindestens 10 cm, eher aber noch 15 cm über dem restlichen Bodenniveau des Zwingers liegen, damit der Hund auch bei starkem Regen und möglicher Pfützenbildung trocken bleibt.

Des Weiteren muss die Hütte natürlich einen Eingang für den Hund haben, der bei Bedarf geschlossen werden kann. Am besten ist hier eine einfache Klappe, die nach oben geschoben und dort befestigt wird. Die Hütte im Zwinger sollte zudem eine größere Klappe oder Tür seitlich (wahlweise im Dach) aufweisen, durch die Herrchen bzw. Frauchen das Innere erreichen können, zum Beispiel um sie zu reinigen.

Bei der Planung und dem Bau des Hundezwingers ist immer von den extremsten Wetterbedingungen ausgehen. Diese können erfahrungsgemäß zwischen -20 °C und über +40 °C liegen. Daher muss der Schlafplatz isoliert sein, was sowohl im Sommer bei Hitze als auch im Winter bei Kälte hilft – auch wenn der Hund dort nicht Tag und Nacht verbringt. Außerdem sollte der Hundezwinger ein isoliertes Dach besitzen – nicht nur, um den Hund vor extremen Niederschlägen zu schützen, sondern auch um Schatten zu spenden.

Material und Ausstattung

Ob der Hundezwinger aus Holz und stabilem Drahtgeflecht errichtet oder ein Konstrukt aus Stahlpfosten und ebensolchen Stäben vorgezogen wird, bleibt natürlich jedem selbst überlassen. Die grundsätzliche Bauweise sollte jedoch immer an die Größe, die Kraft und das Gewicht des Hundes angepasst werden. Schließlich soll der Hund im Zwinger sicher sein, und im Falle eines sogenannten Listenhundes müssen auch die „erlaubten“ Besucher sich sicher und frei auf dem Gelände bewegen können, ohne dass der Hundezwinger unter der Kraft und dem Vorwärtsdrang des Hundes nachgibt.

Natürlich ist auch darauf zu achten, dass sich der Hund in seinem Zwinger nicht verletzen kann. Dazu ist es notwendig, dass Schrauben und Muttern versenkt werden. Nägel oder Klammern sollten nach Möglichkeit gar nicht auf der Innenseite und im Schlafbereich des Hundes verwendet werden.

Redaktionsleitung

Wildtierstation-Hamburg
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